Sonntag, 11. Mai 2014

Was bisher geschah

Das Rätsel vom Tribschenhorn - Eine Fortsetzungsgeschichte

Die Wahrheit

„Mit vielem Dank zurück. Mit vielem Dank zurück. Was soll das bitte heissen? Zwei Tote. Zweimal die gleiche Botschaft. Zweimal das gleiche Tonpferdchen. Zweimal das gleiche eindeutige Zeichen eingeritzt. Es ergibt keinen Sinn. Und wieso war das eine Opfer im Keller und das andere in der Besenkammer darüber? In welchem Zusammenhang standen wohl die beiden Getöteten? Und wieso im musikhistorischen Museum?“



Angestrengt in Gedanken vertieft sitzt Kommissar Rudi an seinem Bürotisch, das Kinn in Denkerpose auf die rechte Faust gestützt. Mit der linken Hand nimmt er nun seinen rosaroten Flachmann, sein Markenzeichen, hervor. Er trinkt ihn leer und legt ihn auf den Bürotisch, Franziska soll ihn dann später wieder auffüllen, wenn sie Tee gemacht hat.



Ein Klopfen an der Tür und Franziska tritt herein.

„Frau Weiss und ihre Tochter Heidelinde sind jetzt da.“

„Wer?“

„Die Frau und die Tochter des Opfers im Keller. Mensch Rudi, kannst du dir eigentlich nichts merken?“

„Ach so, genau, stimmt, Weiss war der Name.“

Zwei bleiche Gestalten betreten das Büro. In ihren Gesichtern sieht man den Schmerz, obwohl sie im Schock immer noch emotionslos versteinert sind. Kommissar Rudi steht auf und begrüsst sie.

„Bitte nehmen Sie Platz. Als erstes möchte ich Ihnen mein herzliches Beileid ausdrücken. Danke dass Sie gekommen sind, Ihre Hinweise werden mit Sicherheit helfen, den Täter zu finden. Meine Assistentin hat Ihnen bestimmt schon mitgeteilt, dass wir am Tatort ein zweites Mordopfer gefunden haben, einen Mann, den wir als einen gewissen Andreas Gnägi identifizieren konnten. Kennen Sie den Mann?“

Heidelinde zuckt zusammen. „Andreas? O Gott! Ja, sie... er und mein Vater... sie hatten beide ein Flair für historische Gegenstände. Sie haben zusammen diese Replikate von keltischen Pferdefiguren gemacht und verkauft."

„Tatsächlich? Nun, dass ist sehr aufschlussreich. Der Pferdekopf an ihrem Hals, ist der auch von den beiden?"
"Ja, ein Geschenk meines Vaters. Aber das ist ein Unikat. Sie haben jedoch viele von diesen Tonpferdchen verkauft.
"Wissen Sie auch, wer von diesen Tonpferdchen gekauft hat?“

„Nun, mein Vater hat mir mal erzählt, so ein Mazedonier habe gleich zwei genau gleiche Pferdefiguren gekauft. Wieso fragen Sie?“

„Den Namen wissen Sie nicht zufällig?“

„Äh, nein, aber das steht sicher in der Verkaufsliste meines Vaters.“

„Noch eine Frage: Hatte ihr Vater Kontakt zur rechtsextremen Szene?“

„Wie bitte?“ schrien Heidelinde und ihre Mutter empört im Chor.

„Nichts, vergessen Sie es.“



„Der Hauptverdächtige wäre somit klar.“ Denkt Kommissar Rudi, nachdem die beiden Damen gegangen sind. “Doch es ist zu einfach. Zu offensichtlich. Wieso w’0'jj'0püpüben.rden mit Sicherhedie beiden Damen gegangen sind."Dcin Flair für Pferdefiguren.er gefunden haben.rden mit Sicherheürde jemand so eine klare Fährte zu sich selbst legen?“

Der Kommissar steht auf, verlässt das Büro und geht runter in den ersten Stock zur forensischen Abteilung. Franziska sagt er im Vorbeigehen nur, er sei gleich zurück und sie solle bitte Grüntee machen.



Minuten später hält er das eine der beiden Tonpferdchen in den Händen und dreht und wendet es behutsam. Hanspeter, der Forensiker steht neben ihm und sieht ihn fragend an.

„Rudi, ist dir irgendetwas Konkretes in den Sinn gekommen, oder wieso wolltest du die Gegenstände noch mal ansehen?

Kommissar Rudi antwortet nicht. Seine Finger fahren über die schwungvollen, ornamentalen Furchen auf der Oberfläche des kunstvollen Objektes. Eine Furche rund um den Hals des Pferdchens beschäftigt ihn besonders, er drückt daran herum, und plötzlich ein Knirschen: der Kopf des Pferdchens löst sich ein bisschen. Vorsichtig entfernt er den Kopf und ihm wir klar, es war alles nur Täuschung und Irreführung, eine falsche Fährte: der Zettel, das Pferd, das Hakenkreuz. Was er herausnimmt ist unspektakulär, doch eiskalt läuft es dem Kommissar den Rücken hinunter. Er weiss: Was er in den Händen hält, wurde für ihn platziert. Als Belohnung, um zu wissen, mit wem er es zu tun hat, falls er es findet. Er muss das andere Pferdchen nicht öffnen, er weiss, dass es die gleiche zerknitterte Pflanze enthält.

Der Forensiker starrt Kommissar Rudi verwirrt an.

„Rudi, was hat das zu bedeuten?“

Der sonst so gelassene Kommissar starrt ihn verstört an und sagt nach einiger Zeit mit zittriger Stimme:

Der Löwenzahn-Killer... Er ist zurück.“

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